Am Sonntag, den 18. November, startete der Verkauf der innovativen Konsole WiiU in Amerika Die Konsole war bereits vor dem Release in Online-Shops vielfach ausverkauft. Laut Nintendos US-Chef Reggie Fils-Aime war der Verkauf nur durch die geringe Anzahl der produzierten Konsolen begrenzt. Momentan wird jede neue WiiU-Konsole praktisch sofort wieder verkauft. Auch der Nintendo 3DS, der sich anfangs nur schleppend verkaufte, erlebt einen Höhenflug und ist weltweit das meistverkaufte Videospielsystem im Jahr 2012. Alles in Ordnung also für Nintendo und für die Spieler, die sich auf die neue Konsole gefreut hatten. Doch wenige Tage später, am 22. November, gab es eine Meldung, die alle Videospielinteressierten schockte: Diese Meldung verkündete deutlich den Absturz des langjährigen und harten Konkurrenten SONY.
Am 22. November verkündete die Rating-Agentur Fitch, dass das Kredit-Rating für Sony auf die niedrigste Stufe gesetzt wird, auf den sogenannten "Junk"-(Ramsch)-Status. Die "Ramsch-Wertung" ist als Warnung an die Anleger zu verstehen, dem Elektronikriesen noch Geld zu leihen. Das kam nicht unerwartet, viele Bereiche des riesigen Sony-Konzerns machen seit Jahren Verluste, einschließlich der Gaming-Sparte. Im folgenden eine kurze Geschichte Sonys mit Schwerpunkt auf dem Videospielesektor, angefangen mit dem größten Erfolg namens PS2 bis hin zum jetzigen Dilemma namens "Vita".
Wie konnte es so weit kommen?Am 24. November 2000 erschien die Playstation 2 in Europa und entwickelte sich zur weltweit bislang erfolgreichsten Videospielkonsole. Erst ein Jahr später brachten die Konkurrenten Nintendo und Microsoft ihre neuen Konsolen heraus, doch Nintendos Gamecube und Microsofts Xbox konnten trotz besserer Technik nie an die Verkaufszahlen der PS2 heranreichen. Durch den einjährigen Vorsprung und gute Verkaufszahlen konnte die PS2 viele Spieleentwickler an sich binden. So erschien sie für die Kunden stets attraktiver, auch wenn die Spiele auf anderen Konsolen grafisch besser aussahen.
Sony wollte aber, ermutigt durch den Erfolg der PS2, auch im Handheld-Sektor Nintendo Paroli bieten, die mit dem Gameboy unerhörte Verkaufserfolge feierten. Doch die am 01.09.2005 erschienene Playstation Portable (PSP) konnte nie so richtig abheben. Der einige Monate zuvor erschienene Nintendo DS war zwar technisch schwächer, bot aber ein viel breitgefächertes Spieleangebot und als Neuheit zwei Bildschirme. So entwickelte er sich zum mit Abstand meistverkauften Videospielsystem. Die PSP schaffte nie den Durchbruch, nur in Japan verkaufte sich die PSP einigermaßen gut, und zwar wegen eines einzigen Spieles: wegen des ersten Monster Hunter-Spieles. Aufgrund der technischen Beschränkungen des DS konnte dieses Spiel nämlich nicht auf diese Konsole portiert werden (obwohl der DS auch in Japan deutlich höhere Verkaufszahlen als die PSP aufwies).
Ab 2005 wartete alle Welt gespannt auf den Nachfolger der erfolgreichen PS2. Die Gerüchteküche brodelte und brodelte: Die Playstation 3 sollte zwei Super-CPUs bieten und nie dagewesene Leistung. Die Videospielewelt wartete und wartete. Ende 2005 kam dann endlich eine neue "Superkonsole" auf den Markt, doch es war kein Sony-Gerät sondern der Nachfolger der nur mässig erfolgreichen Xbox von Microsoft: Die Xbox360. Diese Konsole bot fantastische grafik, und markierte den Wechsel zur HD-Grafik in der Gaming-Welt, und faszinierte viele Spieler.
Ein Jahr später erschien dann die nächste Wunderkonsole. Wieder war es keine Sony-Konsole, sondern Nintendos Wii. Mit ihrer Bewegungssteuerung revolutionierte sie die Spielewelt,, und übertraf die Verkaufszahlen der Xbox360 um ein Vielfaches. Und das, obwohl sie im Gegensatz zu dieser keine HD-Grafik darstellen konnte! Grafik ist eben nicht das wichtigste, wenn es um Videospiele geht
Erst ein paar Monate später erschien endlich die PS3. Und die Münder der Gamer wurden weit aufgerissen! Weniger wegen der Technik, sondern wegen des horrenden Preises: Ganze 600€ musste man für die neue "Wunderkonsole" hinblättern! Während die Xbox360 "nur" 399€ kostete und die Wii sogar nur 250€. Die PS3 fand nur wenige Käufer. In der folgenden Zeit speckte Sony mit immer neuen Revisionen der PS3 die Produktionskosten und den Preis ab. Während die ersten Modelle der PS3 noch PS2-Spiele abspielen konnten und sogar mit Linux als richtiger Computer verwendet werden konnten, fielen diese und andere Features nach und nach dem Rotstift zum Opfer. Als ob das nicht schon genug wäre, gaben die Geräte der ersten Versiion der KOnsole reiehnweise den Geist auf, da sie überhitzten - ein gelbes Licht läuchtete neben dem Powerbutton auf: DAs berüchtigte YLOD: Yellow Light of Death.
Aber auch die Konkurrenz blieb von Problemen nicht verschont: Wenige Monate nach dem Kauf gab gut ein Drittel aller Xbox360-Konsolen den Geist auf - Wegen Überhitzung lösten sich im Innern der Konsole die Lötverbindungen des Grafikchips, das Resultat war eine kaputte Konsole und ein roter Leuchtkreis, der um den Einschaltknopf der Konsole blinkte: Der RROD: Red Ring of Death.
Nintendo hatte wenige rmit technischen Problemen, mehr mt der nur zögerlichen Unterstützung durch SPielehersteller zu kämpfen, wodurch SPieler abgeschreckt wurden. Dennoch konnte die PS3 nicht davon profitieren. Ein Großteil der Spiele sah auf der Xbox360 grafisch deutlich besser aus als auf der PS3. Ursprünglich sollten in der PS3 zwei Cell-Superprozessoren arbeiten, aus Kostengründen wure jedoch einer davon durch einen mittelprächtigen Grafikchip ersetzt; auch die starre Speicherverwaltung der 256MB Arbeitsspeicher machte den Spieleentwicklern Probleme.
Bis heute leiden PS3-Spiele oftmals unter schlechterer Grafik im Vergleich zur Xbox360, allerdings handelt es sich dabei nur um Kleinigkeiten, wie niedrigere Frameraten und etwas matschigere Texturen, also nur kleine Details. Nur sehr wenige Ausnahmespiele der PS3 zeigen, zumindestens in den Augen der Fans, optische Qualitäten die so auf der Xbox360 nicht möglich gewesen wären. Weltweit profitierte die PS3 in späteren Jahren doch davon, dass die Wii nur SD-Grafik bot, die auf den neuen HD-TVs, die den Markt eroberten, etwas kantig aussah. So schafften sich selbst manache Nintendo-Fans neben der Wii noch eine Zweitkonsole von Microsoft oder Sony an.
Aufgeschreckt durch den Erfolg der Wii versuchte Sony, ebenfalls eine Bewegungssteuerung zu implementieren, un dkam schließlich mit PlayStation Move daher, was nicht viel mehr als eine Kopie von Nintendos Wii-Bewegungssteuerung ist. Zwar wurden bei Move die Bewegungen präziser als bei der Wii erkannt, aber Nintendo legte noch vor Erscheinen des Move-Zubehörs mit dem "Wii Motion Plus" nach, welches die BEwegungserkennung der WII entscheident verbesserte. Auch litt PS Move unter einigen Schwächen, z.B. bei der Pointerfunktion. Move verkaufte sich schlecht, und auch die Spieleauswahl blieb bescheiden.
Doch der wirklich harte Schlag sollte erst kommen: Er heißt "PlayStation Vita". Der Nachfolger der PSP, die Playstation Vita, entwickelte sich zum größten Flop in der Geschichte von Sonys Entertainment-Abteilung. Bis heute wurden nur 3.3Millionen Vitas verkauft, aber 22 Millionen Exemplare des 3DS. Dabei werden selbst die die 3DS-Verkaufszahlen von Martkbeobachtern nur als befriedigend bewertet, da sie hinter den Erwartungen zurückblieben. In den letzten Monaten steigen die 3DS-Verkaufszahlen ständig, die der Vita sinken auf immer neue Rekordtiefs.
Das Vita-Spiel das in Europa und den USA die Verkaufszahlen im diesjährigen Weihnachtsgeschäft ankurbeln sollte, entpuppte sich als katastrophaler Flop: Das neue Call of Duty-Spiel für die Vita, immerhin auf den "großen" Konsolen die momentan erfolgreichste Spieleserie der Welt, erhielt vernichtende Kritiken (durchschnittlich 34/100 Punkten). Hoffnungsfroh hatte Sony bereits Spezialangebote und Vita-Bundles für das Spiel vorbereitet, doch offensichtlich wollte der Spielehersteller Activision aufgrund der kleinen Käuferzahl der Vita nicht viel Geld in das Spiel investieren. Die meisten anderen Spielepublisher haben die Vita sowieso schon völlig abgeschrieben, selbst die neuen Monster-Hunter-Spiele erscheinen nur noch für die Konkurrenz-Konsolen. Auch manche Vita-Käufer sind enttäuscht, denn die als die "PS3 für unterwegs" angekündigte Vita zeigt deutliche Schwächen: so nutzen grafisch aufwendige Spiele nur die halbe Bildschirmauflösung, da das Gesamtsystem, wieder einmal, trotz einzelner beeindruckender Komponenten (z.B. Vierkernprozessor mit 1.4 GHz Takt), zu unausgegoren designt wurde. Auch gab es einige Berichte über Vitas, die sich beim Aufladen entzündet haben sollen.
Sony musste die PS3 jahrelang subventionieren und erst die neuesten 2012er-Revisionen der Konsole werden ohne Verlust verkauft. Die Hoffnung das durch Lizenzzahlungen für die Spiele diese Subventionen ausgeglichen werden erfüllte sich nicht, da die Spieleverkäufe für die PS3 weit hinter den Erwartungen zurückblieben. Die PS3 wurde zum Milliardengrab.
m April 2012 wurde Kazuo Hirai zum neuen Präsidenten von Sony ernannt. Vorausgegangen war heftige Kritik vieler Aktionäre am alten Chef. Hirais erste Amtshandlung war die Entlassung von weltweit über 10.000 Mitarbeitern. Hirai kündigte an neben dem Mobile- und dem Digital Imaging-Bereich auch den Videospielesektor zum wichtigsten Standbein des Unternehmens zu machen. Eine kühne Entscheidung, da die Gaming-Division jahrelang ein Verlustgeschäft war und auch momentan nur minimale Gewinne vorweisen kann, die hauptsächlich durch Entlassungen und Spielestudioschliessungen zustande kommen, der Umsatz mit der PS3 sinkt beständig. In der Übergangsphase zur neuen Konsolengeneration, die gerade mit der Wii U begonnen hat und von Microsoft 2013 mit der Xbox730 (Projekt-Name "Durango") fortgesetzt wird und in die Sony hofft 2013/14 mit der PS4 einsteigen zu können, sind aber erneut hohe Investitionen erforderlich.
Japanische Finanzexperten glauben allerdings nicht, dass Hirai es schaffen kann Sony vor dem Untergang zu retten.
Auch wenn es manchen Gamern, die mit Sony-Konsolen aufgewachsen sind, noch unmöglich erscheint: Alles deutet darauf hin, dass der Elektronikriese vor dem "Aus" steht. Ob und wann die PS4 noch erscheinen wird bzw. überhaupt erscheinen kann ist heute schwer zu sagen. Wird Sony das verlustreiche Geschäft mit dem Vita-Handheld aufgeben? Und selbst wenn die PS4 erscheint und die Vita weiterhin im Handel bleibt, welche Zukunft haben diese Geräte wenn es unklar ist ob es Sony in ein bis zwei Jahren überhaupt noch geben oder die Firma zerschlagen oder aufgelöst wird?
Sony steht kurz vor dem völligen Untergang, die Firma ist nur noch ein Schatten ihrer selbst. Die nächsten zwei Jahre bringen vermutlich das endgültige "Aus". Was Nintendo wohl dazu sagen würde, wenn sie einen der beiden Konkurrenten verlieren würden? Viellleicht träumt Bowser ja schon von der Weltherrschaft im Reich der Videospiele...
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